Bericht vom smb-Jugendtörn 2016

17 Jugendliche hatten sich zum diesjährigen Abenteuer, dem von der Seemannschaft Berlin e.V. (smb) organisierten Jugendtörn, angemeldet. Und alle, alle kamen. Um genau zu sein: 4 Mädchen und 13 Jungen, die zum großen Teil aus verschiedenen Berliner Segelvereinen kamen. Zum Gelingen des Törns trugen 3 Skipper und 3 Betreuer bei, und das Ganze fand auf 3 Schiffen statt: 2 Eignerschiffe und ein Charterboot.

Start- und Endhafen war wie in den letzten Jahren wieder Greifswald. Die Anreise erfolgte mit dem Flixbus. Von Anfang an machte sich sofort  ein Urlaubsgefühl breit.
Am Samstag, den 28.10. traf die Gruppe gegen 13:45 Uhr in Greifswald ein.

Nach einem „Kennenlern-Nachmittag“ und einem gemeinschaftlichen Grillen, hieß es noch am selben Abend: „Leinen los“. Die Fahrt ging hinter die Zugbrücke nach Wieck (s. Bild links), eine kurze Strecke.

Nach dem Frühstück am Sonntag steuerten wir unseren ersten Hafen auf Rügen an, nämlich Altefähr. Tatsächlich schafften wir es, die Öffnung der Ziegelgrabenbrücke um 12:00 Uhr zu passieren.
Dort gegen Mittag angekommen, hatten wir schon ein neues Ziel im Auge, den Waldseilgarten. Wer noch genügend Kraft in den Armen und Beinen hatte, konnte sich hier beim Klettern so richtig austoben.

Am Montag segelten wir dann ganz entspannt Richtung Hiddensee. Zielhafen war Neuendorf. Bei kräftigem Wind musste in dem engen Fahrwasser schon sehr konzentriert gefahren werden.

Wenn maximale Konzentration gefordert ist, muss maximale Entspannung folgen. Das vollzog sich dann nachmittags am Strand.

Glowe hieß unser Ziel am Dienstag. Der Schlag um Kap Arkona war dann doch mit deutlich mehr Welle zu spüren als an den beiden vorherigen Tagen. Unsere Jugendlichen hatten die Fahrt nach Glowe aber bestens überstanden. Als der Hafenmeister uns sah, war ihm sofort klar, dass es sich mit unserer Ankunft um das Ende der Sommerferien und damit auch um das baldige Ende der Saison handeln musste. Über die Jahre ist man schon sehr bekannt und vertraut. Da Supermärkte bisher Mangelware waren, nahmen die Jugendlichen gleich nach der Ankunft die Gelegenheit war, Vorräte zu „bunkern“. Es ist kaum zu glauben, was in so einen jugendlichen Magen alles hineingeht. Bei dem Anblick der Einkaufstüten und vor dem Hintergrund der eigenen Essensplanung bekam man als Organisator schon ein schlechtes Gewissen.

Bei bestem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen legten wir am Mittwoch einen Strandtag ein, eine gute Gelegenheit, unsere traditionelle Neptuntaufe stattfinden zu lassen. Auch bei den wiederholten Mitfahrern sorgte sie immer wieder für ein „Aha“-Erlebnis. Anschließend wurde noch im besten sportlichen Sinne eine "Strandolympiade" ausgetragen. Die Sieger, aber auch die „Zweiten“, wurden dann mit handbemalten „Pokalen“ bedacht.
Als Highlight konnten wir an dem Tag noch für alle Teilnehmer eine Fahrt mit einem „Banana“ Boot mit einbauen. Danach waren dann aber auch alle gut ausgepowert.

Ab Donnerstag war wieder Segeln angesagt. Ziel war Freest im Peenestrom. Freest ist ein traditioneller und schöner Fischereihafen. Das Programm gestaltete sich hier etwas beschaulicher. Nach dem Abendessen gab es einen schiffsübergreifenden Spieleabend.

Am nächsten Tag segelten wir über den Greifswalder Bodden zu unserem Starthafen Greifswald zurück, natürlich nicht ohne die hier fest etablierte „Seeschlacht“. Mit genügend „Munition“ ausgestattet, wurde es auch diesmal eine reichlich feuchte Angelegenheit. Fahrt- und Seewind trockneten unsere Kleider aber schnell.
In Greifswald angekommen gab es noch ein kleines Highlight. Die Schiffsbesatzungen hatten am Ende der Reise eine Geschichte in ein Theaterstück umzusetzen, was bei allen für beste Unterhaltung sorgte und zeigte, mit wie viel Ideenreichtum und Einsatz aus dem Stegreif etwas entstehen kann.

Am Samstag hieß es dann Abschied nehmen von einem ereignisreichen Törn.

Am Berlin ZOB angekommen, verabschiedeten wir uns mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

Zum Schluss eine Nachbemerkung: Die Jugendlichen waren nicht nur Gäste, wenn man es überhaupt so nennen kann, sondern sie lernten, auch Dickschiffe zu steuern und zu bedienen. Mit Interesse und Talent waren sie dabei, auch wenn es um Erläuterungen zur Navigation ging.