Bericht vom smb-Jugendtörn 2017
In diesem Jahr erreichten wir Greifswald bereits um 12:30 Uhr und konnten die
frisch gebildeten Crews auf die drei Schiffe verteilen.Nachdem die Kojen bezogen waren, wurde der Proviant verstaut. Die Skipper hatten genug Zeit, um den jeweiligen Schiffsbesatzungen die Regeln an Bord zu erklären und die Sicherheitseinweisungen vorzunehmen. Nach den wichtigen logistischen und organisatorischen Erledigungen haben wir mit Spielen zum Kennenlernen und einem Grillabend den Anreisetag beendet. Am Sonntag um 10:30 Uhr hieß es dann in Greifswald „Leinen los“. Wir nahmen den Brückenzug in Wieck um 11:00 Uhr und unser Tagesziel lautete Freest, das wir bei mäßigem Wind teils unter Segel, teils unter Maschine am Nachmittag erreichten. Segel setzen und bergen, das Bedienen von Schoten, Steuern und Navigieren wurden mit Begeisterung durchgeführt. Den Nachmittag verbrachten einige Teilnehmer bei einem Rundgang in dem kleinen Fischereihafen von Freest (mit leckeren Fischbrötchen), während andere den Strand zum Baden und Spielen aufsuchten. Heute, am Montag, dem 2. Segeltag, sollte es ein längerer Schlag werden, nämlich von Freest nach Swinemünde. Bei einer leichten Brise aus Anfangs Ostnordost, die später noch etwas abflaute und auf Südost drehte, waren die Segelbedingungen nicht immer optimal. Unterwegs wurden fleißig Knoten geübt, wobei die „Alten Hasen“ unter den Teilnehmern den "Novizen" helfen konnten. Bei streckenweise nur 1 kn Fahrt waren wir gezwungen, das Motorsegel zu Hilfe zu nehmen, um noch vor Anbruch der Dunkelheit den Hafen von Swinemünde zu erreichen. Nach 9 Stunden auf See im Hafen angekommen, waren dann Alle ziemlich hungrig, so dass zuerst kochen und essen angesagt waren. Wir genossen die Abendstimmung im Hafen und holten die "Werwolf"-Karten heraus. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Jugendliche in eine Kajüte passen. Am Dienstag wollten wir spätestens um 14:00 Uhr Richtung Ueckermünde ablegen. Vorher hatten wir noch den Besuch in dem Kletterpark von Swinemünde eingeplant. Laut Internet sollte das ab 10:00 Uhr möglich sein. Leider hatte der Park an diesem Tag erst ab 12:00 Uhr geöffnet. Wir mussten uns daraufhin aus Zeitgründen leider gegen diese sportliche Aktivität entscheiden. Bei herrlichem Sonnenschein überbrückten wir die Zeit bis zum Ablegen mit einem Strandbesuch in Hafennähe. Um 14:00 Uhr warfen wir die Leinen los und unter Motor ging es über die Swine in Richtung Stettiner Haff. Bei schwachem bis mäßigem Wind aus Südost konnten wir unter Segel bei bestem Segelwetter den Hafen von Ueckermünde anlaufen. Kurz vor der Ansteuerungstonne von Ueckermünde gab es sogar noch ein kleines Rennen zwischen den 2 Charterschiffen mit bis zu 8,5 kn Fahrt. Gegen 18:00 Uhr erreichten wir dann die sehr ansprechende Marina in der nur 100 m vom Haff entfernt gelegenen "Lagunenstadt" Bad Ueckermünde. Natürlich mussten wir erst mal den herrlichen Strand in Augenschein nehmen, bevor wir uns um das Abendbrot kümmerten. Der 5. Segeltag war genauer gesagt ein Strandtag. Bei Sonne und Temperaturen über 25 Grad entschieden wir uns, an diesem wunderbaren Strand unsere „Neptuntaufe“ durchzuführen. Bei dieser schon traditionellen Taufe werden jedes Jahr alle „Seesegelneulinge“ von Neptun persönlich mit schwierigen Aufgaben für das Leben auf dem Meer geprüft. Nach „bestandener Prüfung“ erhalten sie die Befähigung und die Erlaubnis, Neptuns Weltmeere zu befahren. Im Anschluss an die Taufe gab es zum Ausgleich auf den verpassten Kletterpark in Swinemünde ein besonderes „Strandhighlight“: Banana-Boat-Fahren in Ueckermünde. Mit Ausnahme der "Senioren" haben alle mitgemacht.
Um kurz nach 9:00 Uhr am Donnerstag ging es wieder los. Das Tagesziel lautete: Karlshagen. Zuerst noch ein Stück im Stettiner Haff, dann segelten wir in den Peenestrom. Der Wind mit 3 - 4 bft, anfänglich aus Südwest, später drehend auf West, forderte bei einem Kurs Westnordwest und flachem Fahrwasser konzentriertes Segeln. Bei den wiederholten Manövern von Segel setzen bis Segel bergen, konnten die Fertigkeiten beim Bedienen der Fallen und Schoten bewiesen werden. Da wir rechtzeitig zum Brückenzug der Zecheriner Brücke vor Ort waren, hatten wir Zeit, die eindrucksvolle ehemalige Eisenbahnhubbrücke bei Karnin in Ruhe zu studieren. Im Peenestrom und im Achterwasser von Usedom mussten wir uns wegen des Tiefgangs unserer Schiffe exakt an die betonnte Fahrrinne in Richtung Wolgast halten. Die Jugendlichen genossen diese Herausforderung; der Posten des Rudergängers war immer sehr begehrt. In Wolgast angekommen, hatten wir noch eine gute Stunde bis zur nächsten Brückendurchfahrt. So wurde die Zeit für eine warme Suppe genutzt, und ein losgeschlagener Block der Selbstwendefockanlage auf der „Urfin“ konnte repariert werden. Nach dem Passieren der Wolgaster Brücke war es nur noch ein kurzer „Schlag“ bis nach Karlshagen. Kaum dass wir an der Kaimauer festgemacht hatten, setzte der "Run" auf die Duschen der Marina ein. Traditionell steht auf dem Programm des letzten Segeltages die große Wasserschlacht. Mit schwachem Wind aus Westnordwest ging es raus auf den Greifswalder Bodden zu 2 historischen Plattformen, die sich ideal als Austragungsort unserer "Schlacht" eignen. Mit rund 500 Wasserballons hatten die 3 Schiffsbesatzungen alle Hände voll zu tun, die „Munition“ für die Seeschlacht vorzubereiten. Nach einer Stunde Seeschlacht und nachdem alle ordentlich durchnässt waren, wurden die Segel gesetzt und die Fahrt Richtung Greifswald-Wieck aufgenommen. Wir passierten die Brücke in Wieck um 15:00 Uhr und liefen gegen 16:30 Uhr wieder in der Marina von Greifswald ein. Für den bevorstehenden Grillabend hatten wir aber noch allerhand zu erledigen. Die Charterschiffe mussten geräumt, blitzblank gereinigt und zurückgegeben werden. Deren Mannschaften wurden für die letzte Nacht auf 2 andere Boote des Vercharterers verteilt. Nach getaner Arbeit ging es dann zum Grillen über. Nachdem Alle gestärkt waren, gab es noch etwas Kultur als Nachschlag: Jedes Team der 3 Schiffe hatten am Anfang der Reise eine unvollendete Kurzgeschichte bekommen, die es nach Belieben vollenden und als Gruppe in einem Theaterstück vorstellen musste. Das sorgte bei Allen für viel Heiterkeit. Am Samstag wechselten wir nach dem Frühstück zügig in den Abreisemodus. Bei Regen haben wir um 12.20 Uhr Greifswald in Richtung Berlin verlassen. Ankunft am ZOB gegen 17:00 Uhr. Noch auf der Fahrt waren sich eigentlich Alle sicher, im nächsten Jahr wieder dabei sein zu wollen. Die smb bedankt sich bei der gesamten Crew, den Skippern und Betreuern für das gute Gelingen dieser Reise. Wie immer ging die Woche viel zu schnell vorbei. Insgesamt zurückgelegte Strecke: 126 sm |